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Klimaschutz in der Praxis

Das Bild zeigt die Gruppe des Prjektes.
Foto: BZSL e.V.

Selbst-bestimmt für Vielfalt und Inklusion

Im Projekt „Selbst-bestimmt für Vielfalt und Inklusion“ des BZSL e. V. werden Themen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit in niedrigschwelligen Gruppenageboten ergänzt, alltägliche Klimaschutzmaßnahmen ausprobiert und bei Bedarf für Menschen mit Behinderung angepasst. Aus den Erfahrungen sind Nachhaltigkeitskompasse entstanden, die zeigen, wie ein nachhaltiges Leben für alle Menschen möglich ist.

Inklusion und Klimaschutz

Das Projekt „Selbst-bestimmt für Vielfalt und Inklusion“ startete im Jahr 2021. Es ist eins der Projekte der ehrenamtlich geführten Selbsthilfe- und Sebstvertretungsorganisation Berliner Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen (BZSL e. V.). Aufbauend auf den Erfahrungen des Projekts „Selbst-bestimmt inklusiv(e)“ wurde es neugestaltet und um die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit erweitert. Jana Bucke, die Projektleiterin ist nutzt selbst einen Rollstuhl und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesen Themen. Ihr war es wichtig, sie in Bezug zu Vielfalt und Inklusion zu setzen. Dabei ging es vor allem darum, die komplexe Thematik so zu vereinfachen, dass sie zugänglicher wird und man leichter ins Handeln kommen kann, so dass soziale Teilhabe, Partizipation und gesellschaftliche Mitgestaltung für Menschen mit Behinderung und/oder chronischen Erkrankungen auch im Bereich dieser aktuell sehr relevanten Themen möglich sind. Gerade angesichts dessen, dass sie als vulnerable Gruppe von den absehbaren Folgen stärker betroffen sind.

Niedrigschwellige Gruppenberatungsangebote

Das Projekt ist in erster Linie ein niedrigschwelliges Gruppenberatungsangebot für und von Menschen mit Behinderung und/oder chronischen Erkrankungen ist, mit Peer-Group-Treffen und öffentlichen Informationsveranstaltungen, weshalb Klimaschutz und Nachhaltigkeit als Zusatzthemen aufgenommen wurde. Die Treffen, die alle acht Wochen stattfinden, dienen in erster Linie dem Austausch, der Beratung und gegenseitigen Bestärkung im Sinne des „Peer-Counseling“ und „Empowerment“. Dort kann alles besprochen werden, was das Leben mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung betrifft.

Vor jedem Gruppentreffen wurde ein Newsletter mit dem jeweiligen Zusatzthema zu einem bestimmten Nachhaltigkeitsaspekt, wie zum Beispiel Konsumverhalten, Ernährung, Recycling, Mobilität oder Technik an alle Teilnehmer*innen verschickt. Dieses wurde dann neben allen anderen Themen, die für die Gruppe gerade aktuell waren, besprochen und vor allem in Bezug auf das Leben mit Behinderung diskutiert. D.h. was eventuell bei der praktischen Umsetzung problematisch sein könnte und welche Lösungen wir dafür finden. Beispielsweise wurde beim Leben mit persönlicher Assistenz deutlich, dass es notwendig ist, dass Assistent*innen auch zu Nachhaltigkeitsthemen geschult werden sollten, damit die Umsetzung nachhaltiger Lebensweise nicht daran scheitert.

Nachhaltigkeitskompasse

Das Hauptaugenmerk lag auf kompakten, aber gut verständlichen Informationen und einfachen alltagstauglichen Handlungsvorschlägen, die möglichst für jeden Menschen umsetzbar sind. Die Newsletter und die Ergebnisse der gemeinsamen Diskussionen wurden dann als Grundlage für die „Nachhaltigkeitskompasse“ genommen. Im Jahr 2021 ist ein Kompass für Anfänger und 2022 ein Kompass für Fortgeschrittene entstanden. Einige Exemplare konnten auch drucken und beim Umweltfestival Berlin 2022/23 verteilt werden. In den öffentlichen Informationsveranstaltungen wurden die Themen auch aufgegriffen, und das Projektteam konnte unter anderem inklusive Vogelführungen in Kooperation mit dem NABU durchführen.

Text: Jana Bucke

Ansprechperson:

Jana Bucke, Projektleitung "Selbst-bestit für Vielfalt und Inklusion"