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Klimaschutz in der Praxis

Das Bild zeigt die Küche der Kantine. Auf der Arbeitsfläche stehen die to-go-Boxen.
Foto: WIB GmbH

Klimafreundlich und inklusiv - Kantine des WIB Verbundes

Nachhaltigkeit ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die weit über ökologische Aspekte hinausgeht. Der WIB Verbund in Berlin, eine Unternehmensgruppe im sozialen Bereich, setzt auf Partizipation. Nicht nur die Mitarbeitenden sondern auch die Klientel – Menschen mit Behinderungen, Sucht- und psychischen Erkrankungen – werden in nachhaltige Innovationsprozesse in der Gärtnernei und Kantine einbezogen.

Weißenseer Integrationsbetriebe - aktiv in Berlin und Brandenburg

WIB Verbund ist in Berlin und Brandenburg aktiv. Er vereinigt die WIB – Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH mit den beiden Tochtergesellschaften WERGO GmbH und WIB Integ GmbH unter einem Dach. Die Mission des Verbundes ist die soziale und berufliche Teilhabe, Inklusion und Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen, Suchterkrankungen, Behinderungen und sozialen Benachteiligungen durch Assistenz, Beratung, Beschäftigung, Arbeitsrehabilitation und durch das Angebot von Arbeitsplätzen. Gegenwärtig betreibt der Verbund 19 Standorte in Berlin.

Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche

Eine öffentliche Kantine und Bio-Gemüse aus eigenem Anbau: Die Grundzutaten für das WIB-Nachhaltigkeitsprojekt sind optimal. Hinzu kommen Ideen für den Mehrwegeinsatz. Wie kann man daraus einen ressourcenschonenden und funktionierenden Prozesskreislauf entwickeln? Durch Beteiligung. „Wir haben ein Konzept erarbeitet, in das Beschäftigte, Klienten und das Fachpersonal eingebunden sind“, sagt Christiane Jung, Werkstattleiterin von WERGO, der Werkstatt für Menschen mit Behinderung im WIB Verbund. Das fördert die Akzeptanz des Projektes. „Weil hier Menschen aus zwei Fachbereichen für das Gelingen verantwortlich sind, ist das Engagement groß.“ Jeder gibt sein Bestes.

Viel Kreativität und Flexibilität in der Küche

Das Zentrum des Nachhaltigkeitsprojektes ist die Küche. Sie ist das Fundament der öffentlichen WERGO-Kantine. Hier arbeiten zwei Personen in der Fachanleitung, die aus der gehobenen Gastronomie kommen sowie ein Produktionshelfer. „Weil wir sehr viel mit unseren eigenen frischen Produkten sowie saisonal und gesund kochen, verwenden wir nur vereinzelt Convenience-Erzeugnisse“, sagt Marcia Walter, Fachanleiterin Catering & Kantine. Aber: Die begrenzte Verfügbarkeit von regionalen Produkte erfordert viel Kreativität. „Wir passen unsere Rezepte und Menüs flexibel an“, erklärt die leidenschaftliche Köchin. Gemeinsam mit ihren beiden Kollegen vermittelt sie 20 Menschen mit Behinderungen oder psychischen Beeinträchtigungen gastronomisches Wissen und unterstützt sie in der täglichen Essenproduktion.

Bio-Gemüse aus eigenem Anbau

Das verarbeitete Bio-Gemüse kommt aus dem Fachbereich Garten & Land, der zertifizierten Gärtnerei von WERGO. Hier arbeiten zwei Fachanleitungen mit sieben Beschäftigten unter anderem am ökologischen Anbau von Mangold, Spinat, Tomaten, (Schmor-) Gurken, Porree, Grünkohl, Kürbis, Schnittlauch oder Chili-Schoten. Zur Erntezeit beliefern die Garten-Profis zweimal wöchentlich sowohl die WERGO-Kantine als auch eine Naturstation. Außerdem können die Kantinengäste die frische Ernteware auch für zu Hause kaufen.

Ein kontinuierlicher Prozess

Eine dritte Säule des Nachhaltigkeitsprojektes ist Lunch-to-go in Mehrwegbehältern. Die Entscheidung, sich an Deutschlands größtem Mehrwegsystem Recup zu beteiligen, hat noch einmal zusätzlich Gäste zum Besuch der WERGO-Kantine bewogen. Denn: Einmal eine Pfandbox erstanden, kann sie bei allen teilnehmenden Restaurants oder Kantinen gefüllt und abgegeben werden. Das ist für Büroteams und Start-up in der Umgebung sehr interessant.

Anfang August 2023 startete die Kooperation mit der senatsgeförderten Initiative Kantine Zukunft. Diese Kooperation passt hervorragend in das WIB-Nachhaltigkeitsprojekt. Denn es geht um nichts Geringeres als die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gemeinschaftsgastronomie. Alles startete mit einem Kick off-Termin und einem Workshop. Bereits durch diese Treffen erhielten die Beschäftigten und Mitarbeitenden der Kantine Impulse für kleinere Anpassungen bei der Essensbestellung und -produktion. Die offizielle Zusammenarbeit mit den Akteuren vom Zukunft Kantine begann im April 2024.

Text: Michaela Harnisch

Ansprechperson:

Michaela Harnisch - Leitung Unternehmenskommunikation