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Titel des Kitaberichts 2024. Zu sehen ist ein Teddybär der auf einem Spielplatz im Dreck liegt.

Kita-Bericht 2024

Um systematisch einen Eindruck davon zu vermitteln, wo sich die Kindertagesbetreuung zwischen Anspruch und Wirklichkeit befindet, hat der Paritätische Gesamtverband im Sommer 2023 bereits zum dritten Mal nach 2019 und 2021 eine umfangreiche Umfrage unter Kindertageseinrichtungen durchgeführt.

Die Einschätzungen zu den Arbeitsbedingungen von 1.760 Kindertageseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet wurden mit der aktuellen Umfrage erfasst. Die aus den Umfragen gewonnenen Erkenntnissen zu Bedarfen und Belastungen von Kindertageseinrichtungen geben wertvolle Hinweise zu den bestehenden Handlungsbedarfen.
Damit die Ergebnisse der Umfrage anschlussfähig an die laufenden Verhandlungen zwischen Bund und Ländern über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Kindertagesbetreuung sind, orientiert sich die Umfrage inhaltlich an den Handlungsfeldern, die in dem 2019 in Kraft getretenen sogenannten Gute-KiTa-Gesetz (KiTa-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz, KiQuTG) aufgeführt sind. Die Umfrage erfasst über 100 verschiedene Aspekte der Qualitätsentwicklung in neun Handlungsfeldern. Damit geben die Ergebnisse wichtige Anhaltspunkte über Handlungsbedarfe in der gesamten Breite des Arbeitsfeldes. Da sich die Umfrage auf Kindertageseinrichtungen beschränkt, wird das Handlungsfeld 8 – Kindertagespflege nicht berücksichtigt.

In der aktuellen Umfrage wurde zudem ein Schwerpunkt auf das Thema Inklusion gelegt. Auch wenn viele Kindertageseinrichtungen seit langem Kinder mit Teilhabeleistungen betreuen und zuletzt im Jahr 2021 durch das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) die Anforderungen an Inklusion in Kindertageseinrichtungen konkretisiert wurden, gibt es bislang kaum Erkenntnisse über die Umsetzung und Handlungsbedarfe hinsichtlich der gemeinsamen Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung. Die Ergebnisse der Umfrage geben zahlreiche Hinweise auf gelingende Praxis und erhebliche Handlungsbedarfe.
Bei der Auswertung der Umfrage fiel auf, dass viele Einrichtungen gleich in mehreren Handlungsfeldern vor herausfordernden Situationen stehen. Um diese multiplen Belastungen von Einrichtungen nachvollziehbar zu machen, führt dieser Bericht einen Kita-Belastungs-Index ein. Dazu wird aus jedem der neun Handlungsfelder ein aussagekräftiger Indikator herangezogen, der jeweils auf die Problemwahrnehmung in diesem Handlungsfeld hinweist. Der Durchschnittswert dieser neun Indikatoren zeigt an, wie stark eine einzelne Einrichtung durch unterschiedliche Probleme belastet ist.

Eine weitere Besonderheit des vorliegenden Kita-Berichtes ist, dass in der Umfrage unter anderem erfasst wird, wie viele Kinder in der Einrichtung Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket beziehen. Darüber lassen sich in den Auswertungen Zusammenhänge zwischen den Rahmenbedingungen einer Einrichtung und dem Anteil von sozio-ökonomisch benachteiligten Kindern betrachten. Zudem schätzten die Teilnehmenden den Sozialraum der Einrichtung ein. Dadurch können Zusammenhänge zwischen den sozio-ökonomischen Verhältnissen im Umfeld der Einrichtung und den Arbeitsbedingungen in den Kindertageseinrichtungen erfasst werden. All dies hilft sehr dabei zu erfassen, welche Einrichtungen besonders unter Druck stehen und welche Unterstützung nötig wäre.